Hausarztpraxis Dr. med. Karl-Josef Scholl – Gelbfieberimpfstelle

Malaria

Malaria ist bis  in unsere Tage eine der häufigsten und wichtigsten Krankeit der Tropen und Subtropen. Das Übertragungsrisiko durch die Anophelesmücke ist örtlich und zeitlich unterschiedlich. Es ist auch abhängig vom Verhalten der Reisenden.

Die Anophelesmücke ist eine nachtaktive Stechmücke. Sie überträgt verschiedene Malaria-Erreger:

  • Plasmodium falciparum (Malaria tropica)

  • Plasmodium vivax  und ovale (Malaria tertiana)

  • Plasmodium malaria (Malaria quartana)

Die Symptome sind u.a. Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen und oft auch Durchfall. Es dauert 7 – 40 Tage (je nach Erreger) bis die Krankheit ausbricht. Man sollte also bei jedem auftretendem Fieber, auch nach der Rückkehr aus dem Malariagebiet, immer an die Malaria denken und zum Arzt gehen. Weitere Informationen zur Malaria finden Sie auf der Website "Deutsches Grünes Kreuz".

(Hier können Sie eine schöne Animation der Malariainfektion sehen.)

Hüttendorf

In absehbarer Zeit wird es keinen Impfstoff gegen die Krankheit geben und Medikamente zur Malariavorbeugung oder stand-by-Therapie haben potentielle Nebenwirkungen.

Jeder Reisende, der in ein Risikogebiet reist, sollte deshalb eine verantwortungsvolle und individuelle Beratung mit Nutzen-Risiko-Abwägung in Anspruch nehmen.

Welche Maßnahmen sind möglich:

Expositionsprophylaxe:

  1. von der Dämmerung bis zum Morgengrauen in mückengeschützten Räumen aufhalten.

  2. körperbedeckende, möglichste helle Kleidung tragen

    (langärmeliges Oberteil, lange Hosen, die Fußknöchel bedeckende Socken)

  3. Insektenabweisende Mittel auf unbedeckte Hautstellen auftragen (Creme, Lotion, Spray, o.ä.). Die Wirkdauer richtet sich nach der Zusammensetzung des Mediums, der Schweißabsonderung und der körperlichen Aktivität: Cremes wirken länger als Sprays. Gebräuchliche Wirkstoffe: Ätherische Öle, N,N-Diethyl-m-Toluamid (DEET) oder Dimethylophthalat (Wirkung ca. 4 Stunden)

  4. Insektenabtötende und –abweisende Mittel z. B. in Form von Aerosolen, Verdampfern, Kerzen, Räucherspiralen („mosquito-coils“)  u.ä. im Wohn- und Schlafbereich verwenden. Als Flüssigkeit sind sie auch geeignet um Kleider oder Moskitonetze zu imprägnieren.

  5. Schlafräume sollen frei von Stechmücken aller Art sein. In geschlossenen Räumen sollte man Stechmücken mechanisch abtöten, Aircondition nutzen. Wenn kein optimaler Mückenschutz erreicht werden kann, sollte man ein Moskitonetz benutzen. Es ist auch ideal zum Schutz von Säuglingen (mit denen man, wenn irgend möglich, besser nicht in die Tropen oder Subtropen reisen sollte).

  6. Für sog. Residents, das sind Langzeitaufenthalte, gilt zusätzlich: Fenster und Türen mit Mückengaze abdichten und mögliche Brutplätze beseitigen wie stehende Gewässer (Abflussrinnen, Teiche, Zisternen abdecken)

Straße

Chemoprophylaxe:

  1. regelmäßige Tabletteneinnahme im Rahmen der Risiko-Nutzen-Abwägung vor, während und nach den Aufenthalt in den Tropen.

  2. bei der stand-by-Therapie hat der/die Reisende ein Malariamedikament dabei und setzt es ein, wenn bei Fieber oder anderen Malaria verdächtigen Symptomen in einem Malariagebiet kein Arzt erreichbar ist. Es stellt eine notfallmäßige Selbstbehandlung des Reisenden dar.

Die absolut sichere Malariaprohylaxe gibt es zur Zeit leider nicht. Wenn man die o.g. Maßnahmen beachtet, ist das Risiko aber überschaubar und einschätzbar. Wenn Sie aus den Tropen kommen oder noch in den Tropen sind und an einer fieberhaften Erkrankung leiden, muß immer eine Malaria ausgeschlossen werden. Eine Malaria, die man rechtzeitig erkennt, ist durchaus heilbar.

Hier können Sie ein Merkblatt des Gesundheitsdienstes des Auswärtigen Amtes ausdrucken.

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